Im Superfinal der Tischtennis-NLA holt sich Lugano mit einem denkbar knappen Sieg gegen Lancy den ersten Meistertitel. Die Genfer müssen sich mit der Premiere ihres Frauen-Teams begnügen.

Das Endspiel der Männer war an Spannung kaum zu überbieten. Lancy, das zuletzt dreimal in Folge Meister geworden war und ohne Michel Martinez antreten musste, lag vor eigenem Publikum schon fast hoffnungslos 2:4 zurück. Doch dann gewann der überragende, erst 21-jährige Franzose Denis Dorcescu zuerst mit Yoan Rebetez das Doppel. Er liess diesem Erfolg einen 3:2-Sieg gegen Paolo Bisi folgen, und weil sich Sam Boccard überraschend gegen den Russen Dimitri Bobrow durchsetzte, lagen die Genfer vor der letzten Partie plötzlich 5:4 vorne.

Die Spannung, aber auch der Druck für die beiden Akteure war nun natürlich riesig. Yoan Rebetez lag gegen Tommaso Giovanetti 0:2 zurück, ehe er sich mit dem Satzausgleich zurückmeldete. Er hätte aber gewinnen müssen - weil aber der Italiener die Partie schliesslich mit einem 11:4 doch noch zu seinen Gunsten entschied, ging der Titel beim Gleichstand von 5:5 Siegen und 19:19 Sätzen dank sechs mehr gewonnenen Spielpunkten im vierten Anlauf doch erstmals an die Tessiner.

Dafür hielt sich Lancy bei den Frauen mit dem ersten Meistertitel schadlos. Die Aufsteigerinnen profitierten vom Ausfall der deutschen Neuhausen-Akteurin Elke Schall-Süess, die wegen einer Lebensmittelvergiftung Forfait geben musste. Deshalb genügte den Aufsteigerinnen neben der Glanzleistung der Französin Bérénice Marteau, die alle vier Einsätze siegreich gestaltete, zwei Einzelerfolge der erst 16-jährigen Fanny Doutaz zur Titel-Premiere. Neuhausen dagegen musste nach insgesamt 14 Titeln seit 2005 und zuletzt drei in Folge wieder einmal einem Konkurrenten den Vortritt lassen.