05.05.2025
Tour de Romandie, Nachzug: "Ich habe noch Zeit"
Remco Evenepoel, der grosse Star der Tour de Romandie, strahlt nach dem 5. Platz im Gesamtklassement Zuversicht aus. Er ist mit seiner Woche in der Schweiz zufrieden und versichert, dass er bei der Tour de France um einen Platz auf dem Podium mitfahren kann.
Seine imposante Rückkehr in den Wettkampf beim "Pfeil von Brabant" und sein Auftritt beim Gold Race wurden durch eher schwächere Leistungen beim "Pfeil von Wallonien" und beim ältesten Klassiker, Lüttich-Bastogne-Lüttich, getrübt. Ein Etappenrennen wie die Tour de Romandie sollte zwei Monate vor der Tour de France, Evenepoels grossem Saisonziel, neue Aufschlüsse geben.
Die Bergetappe zeigte zwar, dass der Fahrer des Teams Soudal Quick-Step noch nicht wieder über seine vollen Fähigkeiten als Kletterer verfügt, doch der klare Sieg beim abschließenden Zeitfahren in Genf beruhigte Evenepoel: "Das gibt mir die Motivation, in den nächsten Wochen noch härter zu arbeiten", sagte Evenepoel am Ziel in Genf. Er versicherte, dass er "keine Schmerzen" in seiner rechten Schulter verspürte, die beim Unfall im Dezember schwer verletzt wurde. Evenepoel: "Ich hatte einige Zweifel, ob ich die Zeitfahrposition so lange halten kann, aber ich konnte ohne Probleme voll durchziehen."
Letztes Jahr belegte der 25-jährige Brabanter bei seiner ersten Tour de France den 3. Platz, mehr als 9 Minuten hinter dem unantastbaren Tadej Pogacar und 3 Minuten hinter Jonas Vingegaard. Mit einer verkürzten Vorbereitung und einem durcheinander gebrachten Kalender - zum Vorteil des Westschweizer Publikums - kann "Remco" kaum darauf hoffen, 2025 besser abzuschneiden.
Die Rückkehr auf das Podium der Tour de France könnte für den Sieger der Vuelta 2022 angesichts der Fortschritte von Joao Almeida sogar noch komplizierter werden. Mit seinen Erfolgen bei der Baskenland-Rundfahrt und an der Tour de Romandie stellte der Portugiese unter Beweis, dass er auch für grössere Aufgaben bereit ist.
Dass er am Samstag in Thyon 2000 fast eineinhalb Minuten hinter Almeida ins Ziel kam, beschäftigt Evenepoel bereits nicht mehr: "Wenn es mich ich in den Alpen verblasen hätte, dann hätte ich das Zeitfahren nicht gewinnen können", erklärte er. "Ich liess mich bewusst zurückfallen, als noch 20-25 Jungs vor mir waren."
Der Belgier verglich seine Leistungen auf in der Romandie mit denen beim Critérium du Dauphiné in der letzten Saison: "Ich bin auch in den Bergen mein Tempo gefahren und habe das Zeitfahren gewonnen." Damals verlor Evenepoel als Siebter der Gesamtwertung 2:25 Minuten auf Sieger Primoz Roglic. "Und in diesem Jahr verbleibt mir viel mehr Zeit bis zur Tour als vor einem Jahr nach dem Dauphiné-Kriterium."
Bevor er Pogacar und Vingegaard bei der nächsten Dauphiné im Juni zu Hauptprobe trifft, die königlich werden soll, wird Evenepoel seine Kondition in einem Höhentraining perfektionieren: "Wenn ich gut arbeite, glaube ich, dass mein Niveau im Hochgebirge besser sein wird. Das wird notwendig sein, wenn ich bei der Tour de France aufs Podium will."
Der mehrfache Weltmeister hofft, dass er mit seinen beiden Rivalen mithalten kann, die sich ganz anders vorbereitet haben. Der Slowene Pogacar hat sich für ein Frühjahr mit vielen Klassikern und mehreren grossen Erfolgen entschieden, während der Däne Vingegaard seit Beginn der Saison nur zwei Etappenrennen bestritt - die Algarve-Rundfahrt und Paris-Nizza. Stattdessen konzentriert sich Vingegaard voll und ganz auf die Erkundung der Tour-Etappen. Und dort will Evenepoel im Duell Pogacar gegen Vingegaard auch eine Hauptrolle übernehmen.
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